Stromspeicher-Inspektion 2021: Energieeffizienz von Photovoltaik-Speichern verbessert

Zu sehen ist ein Balkendiagramm, das die Effizienzklassen der 20 in der Stromspeicher-Inspektion 2021 getesteten Photovoltaik-Speichersysteme zeigt.Grafik: HTW Berlin
Zur Vergleichbarkeit der beiden Leistungsklassen 5 und 10 Kilowatt haben die Forscher:innen der HTW Berlin Effizienzklassen eingeführt. Während im Jahr 2020 lediglich 2 Systeme die Effizienzklasse A erreichten, fallen in der Stromspeicher-Inspektion 2021 bereits 5 Systeme in die höchste Kategorie.
Forscher:innen der HTW Berlin haben in der vierten Auflage der Stromspeicher-Inspektion 20 Solarstromspeicher von 15 Herstellern unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Der bisherige Effizienzrekord wurde gleich von zwei Photovoltaik-Stromspeichersystemen überboten.

Nicht nur die Anzahl der in Deutschland installierten Photovoltaik-Batteriesysteme ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, sondern auch deren Energieeffizienz. Zu dieser Einschätzung kommt die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) in der Stromspeicher-Inspektion 2021. An der diesjährigen Untersuchung hatten sich neben E3/DC, Growatt, Sonnen und Viessmann sechs weitere Hersteller erstmals oder mit Produktneuheiten beteiligt.

Die 20 mit dem System Performance Index (SPI) bewerteten Stromspeichersysteme sind in den Leistungsklassen 5 und 10 Kilowatt gegeneinander angetreten. Den höchsten SPI in der Leistungsklasse bis 5 Kilowatt erreichte der Hybridwechselrichter Fronius Primo GEN24 6.0 Plus gemeinsam mit der BYD Battery-Box Premium HVS 7.7. In der größeren Leistungsklasse setzte sich das Gerät Power Storage DC 10.0 von RCT Power mit einem SPI von 95,1 Prozent durch. Damit stellte das Gerät einen neuen Effizienzrekord auf. Fronius, Kaco und Kostal schnitten ebenfalls mit einem hervorragenden SPI in der 10-Kilowatt-Klasse ab. „Insgesamt konnten wir 13 Stromspeichersystemen eine sehr gute Systemeffizienz bescheinigen“, sagt Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin und Mitautor der Studie. Im Vorjahr waren es deutlich weniger so gute Photovoltaik-Battereisysteme gewesen.

Siliziumkarbid steigert Wirkungsgrade der getesten Photovoltaik-Speicher

Die Forscher:innen begründen die häufig verbesserten Wechselrichterwirkungsgrade unter anderem mit dem vermehrten Einsatz von Siliziumkarbid-Leistungshalbleitern. Die effizientesten Systeme erreichen dadurch über einen weiten Leistungsbereich Wirkungsgrade oberhalb von 97 Prozent. Des Weiteren ist ein Trend hin zu Hybridwechselrichtern zu erkennen, die alle leistungselektronischen Komponenten in einem Gerät vereinen. Insgesamt zeigt die Stromspeicher-Inspektion 2021 sechs Techniktrends im Batteriespeichermarkt auf.

In einem weiteren Schwerpunkt der Studie gehen die Autor:innen häufig gestellten Fragen zur Auslegung von Photovoltaik-Speichersystemen nach. Insbesondere mit Wärmepumpe oder einem Elektroauto raten sie zur Errichtung einer großen Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von mindestens 10 Kilowatt. Denn eine 10-kW-Photovoltaik-Anlage, die etwa 50 bis 60 Quadratmeter des Hausdachs belegt, kann jährlich vier bis fünf Tonnen CO2 vermeiden. „Je mehr Solarstrom auf dem Dach produziert wird, desto größer ist auch der eigene Beitrag zum Klimaschutz“, so Quaschning. Vor diesem Hintergrund sollten alle geeigneten Dachflächen zur Produktion von Solarstrom genutzt werden.

Die Stromspeicher-Inspektion wird in den kommenden drei Jahren in dem vom BMWi geförderten Projekt „Perform“ fortgeführt. Bis Ende 2021 können sich Speicherhersteller an der nächsten Ausgabe des Speichervergleichs beteiligen. Die Studie „Stromspeicher Inspektion 2021“ ist unter diesem Link zu finden.

14.6.2021 | Quelle: HTW Berlin | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen